Impedanzrohre nach ISO 10534

Impedanzrohre bestehen aus Rohren mit rundem oder quadratischem Querschnitt und sind auf einer Seite mit einem Lautsprecher und auf der anderen Seite mit dem Prüfobjekt und einem reflektierendem Rohrabschluss abgeschlossen. Mit Hilfe des Lautsprechers werden ebene Schallwellen im Impedanzrohr angeregt, deren Schalldruck über Mikrofone, die sich zwischen Lautsprecher und Prüfobjekt befinden, erfasst wird. Aus den ermittelten Schalldrücken und den geometrischen Abständen zwischen den Mikrofonpositionen und dem Prüfobjekt kann die Oberflächenimpedanz berechnet werden. Aus der Oberflächenimpedanz werden der Schallabsorptionsgrad und der Reflektionsfaktor berechnet.

Als Spezialanwendung kann mit Hilfe eines Erweiterungsrohrs die Schalltransmission, also die Schalldämmung, bestimmt werden. Das Erweiterungsrohr wird anstelle des reflektierenden Rohrabschlusses an das Hauptrohr angeschlossen, enthält ebenso viele Mikrofonpositionen wie das Hauptrohr und schließt mit einem reflexionsfreien Abschluss, der auch als schallweich bezeichnet wird, ab. Der reflexionsfreie Abschluss wird durch einen in das Erweiterungsrohr eingestellten Keilabsorber realisiert. Zur Ermittlung der Schalltransmission werden die Schalldrücke an den Mikrofonpositionen im Hauptrohr und im Erweiterungsrohr bestimmt. Die Verwendung eines Impedanzrohrs zur Bestimmung der Schalldämmung ist für Prüfobjekte sinnvoll einsetzbar, deren Schwingverhalten trotz der geringen Probenabmessungen für den vorgesehenen Einsatzzweck repräsentativ ist. Hierzu gehören viele poröse Absorber wie Gewebe, Schäume und faserartige Materialien, aber auch Dichtungsprofile.